exc-5bd9f0e41ae6cfe0184dbce2

Denken heute: 26. Rudolf-Steiner-Forschungstage

Die Rudolf-Steiner-Forschungstage bieten seit 13 Jahren eine Gelegenheit für Menschen, die im akademischen Kontext tätig sind, ihre Forschung vorzustellen und darüber ins Gespräch zu kommen. Eindruck und Gedanken aus der letzten Ausgabe, vom 28. bis 30. September im Glasshouse Center, Stourbridge, England.


Dass diesmal die Forschungstage gerade zur Michaeli-Zeit stattfanden, kann als Bild genommen werden. Denn, ist der Kampf Michaels gegen den Drachen heute nicht vor allem ein Kampf um das Denken, welches sich, wenn es sich nicht weiterentwickelt, verintellektualisiert? Diesem Intellektualisieren eine Forschungstätigkeit entgegenzustellen, die auf «Beobachtung und Denken» (Steiner) fußt, braucht Kraft und Mut, gerade auch im akademischen Bereich. Diesen Mut und diese Kraft durften wir in den verschiedenen Beiträgen erleben, die von Rudolf Steiners Meditationsübungen und ihrem Bezug zu seiner Erkenntnistheorie über eine Forschungsarbeit zur Metamorphose der Walfische bis hin zur pädagogischen Bedeutung der doppelten Buchführung reichten. Laura Liska, die mit beeindruckender michaelischer Gedankenwärme von ihrer siebenjährigen Studie der wechselnden Farben der Laubblätter berichtete, baute dabei eine Brücke zur Lokalität. Im Hintergrund der Forschungstage stand die Farbausstellung ‹Experience Colour›, die im gleichen Gebäude zu sehen war. Durch die Art der ausgestellten Farbexperimente fand dort ein stilles Gespräch zwischen Goethe und Newton statt. Zufall? Nachdem die Rudolf-Steiner-Forschungstage 24 Mal im deutschen Sprachraum stattgefunden haben, war dies nun das zweite Mal, dass sie im englischen Sprachraum stattfanden. Und der Wunsch der Teilnehmer im Abschlussgespräch war es, diese Brücke weiter zu verstärken, indem zukünftig die Forschungstage alternierend im englischen und im deutschen Sprachraum stattfinden sollen.


Nächste Forschungstage sind für Februar 2019 in Witten geplant. www.steinerforschungstage.net

Bild: Herbstfarben von Laura Liska

Print Friendly, PDF & Email

Letzte Kommentare