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Gespräch über die Ausbilder

Vom 6. bis 9. Februar sind die Ausbilder der Waldorflehrer in Asien zu einer gemeinsamen Konferenz in Taiwan eingeladen. Florian Osswald, Leiter der pädagogischen Sektion am Goetheanum, wird dabei sein. Wir sprachen mit ihm über das Anliegen dieses Treffens und die aktuellen Fragen in der Lehrerausbildung.


Wie kommt es zu dieser Initiative?

Die Tagung geht auf die Initiative des International Teacher Education Project (ITEP) zurück. Es ist das zweite Treffen – nachdem wir uns 2018 in China getroffen haben –, um ein Bewusstsein für die Ausbildung der Ausbilder zu entwickeln. Dies ist allgemein eine große Frage, aber für die Ausbildung von Waldorfpädagogen möchten wir dieses Bewusstsein besonders entwickeln. Dozent in einer Lehrerausbildung zu sein, ist oft ein sehr einsamer Beruf, in dem man wenig Austausch hat. Die Sektion hat deshalb vor fünf Jahren begonnen, die Ausbilder in den verschiedenen Regionen der Erde zusammenzubringen. Im asiatisch-pazifischen Raum gibt es bereits fest etablierte Ausbildungen in ganz unterschiedlichen Formaten. Die meisten finden aber als Teilzeitstudium für bereits diplomierte Lehrer statt.

 


Florian Osswald, Goetheanum

Florian Osswald, Goetheanum

 

Was bringen Sie in die Tagung ein?

Wir haben in den letzten Jahren in der ganzen Welt Material gesammelt zu zwei verschiedenen Fragen: einmal darüber, was wichtig ist in der Ausbildung der Waldorfpädagogen und dann über die Ausbildung der Ausbilder selbst. Dazu hat die Sektion eine Arbeitsgruppe (ITEP) gebildet. Aus dieser bringen wir in die Konferenz in Taiwan unsere herausgearbeiteten Kernkriterien mit, die dazu dienen, die Konferenz einzuleiten und zu moderieren. Wir hoffen, ein Gespräch zu ermöglichen, aber die Standortbestimmung und die Ideen zur Ausbildung und Umsetzung liegen bei den Teilnehmenden selbst.

Was sind zentralen Fragen für die Ausbildung der Ausbilder?

Zunächst kann man da zurückgreifen auf die Punkte, die wir bereits gemeinsam zuvor für die Waldorflehrerausbildung herausgearbeitet haben: Entwicklung von Wissenspraktiken, Künste, Selbstentwicklung, Unterrichten als Forschen, Allgemeinbildung, Didaktik und Methodik, Menschenkunde, Bildung und gesellschaftlicher Wandel. Für Dozierende gibt es natürlich darüber hinausführende Kompetenzen, über die wir nun diskutieren wollen: Erwachsenenbildung, Anthroposophiekenntnis, Verständnis von Kindern und Jugendlichen heute, Kontextbewusstsein, Interesse an Forschung, kollaborative Führung.


Titelbild: In der Pionierwaldorfschule Ci Xin in Yilan, Taiwan. Bildquelle: Freunde der Erziehungskunst

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