Was uns ernährt 2: Aktivität

Wichtiger als der Stoff an sich ist die Auseinandersetzung mit den ihn bildenden Kräften.


Wir Menschen sind auf der Erde lebendige, empfindende, denkende und schöpferisch kreative Wesen. Alle diese Ebenen müssen ernährt werden. Nährstoffe sind dabei nur die eine Seite, die andere ist innere Regsamkeit, von der Rudolf Steiner spricht (GA 327, 4. Vortrag). Generell ruft alles, was wir wahrnehmen, eine innere Reaktion hervor, eine Aktivität, die uns anregt. Wir sehen etwas, und unser Inneres fügt hinzu, dass wir die Blume als Blume erkennen. Ein Sinnesorgan wird durch seine Betätigung aufgebaut und erhalten. So kann das Auge nur sehen, weil es sieht. Ein Kind lernt das Schmecken durch unterschiedliche Geschmackserlebnisse, und ein Parfümeur nimmt mehr und besser wahr, weil er dauernd riecht. Auch ein Muskel wird nur aufgebaut und erhalten durch Bewegung. Aktivität wird durch Aktivität gefördert, nicht durch Schonung. Der Mensch braucht Aktivität, um in der Verdauung Stoffe gänzlich abzubauen. Was wir zu uns nehmen, wird komplett vernichtet, wir werden ja beispielsweise kein Lauch, wenn wir Lauch essen, auch kein Ei, wenn wir Ei essen. Das Lebensmittel ist eigentlich ein Fremdkörper, dessen fremde Natur abgebaut werden muss. Das geschieht stofflich, aber auch dem Wesen nach. Dabei werden unsere Verdauungskräfte angeregt. Generell ist die innere Aktivität der Bereich, in dem Gesundheit herrscht. Es sind die Kräfte, die uns regenerieren. Was uns gesund erhält, ist, dass der Mensch der aktive Gestalter seines Lebens ist, angefangen bei der Ernährung.

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