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Sich selbst hervorbringen

Vom 14. bis 18. Juli trafen sich rund 170 junge Menschen zum Thema ‹Mensch werden›. Durch Konferenzen, Workshops und Austausch haben wir die Bedeutung unserer Menschlichkeit in einer sich verändernden Welt gesucht. Hier ein paar Gedanken, die in diesen Tagen entstanden sind.


Ich möchte diejenige werden, die niemand außer mir sein kann. Und du, werde derjenige, der mir helfen wird, mich selbst zu erkennen, weil ich brauche, dass du es wagst, anders als die Norm zu sein, dass du dich weigerst, in Schubladen eingeordnet zu werden, die dich reduzieren und dich betrügen. Lasst uns wagen, gemeinsam mit Humor, ohne Masken, ohne Scham zu spielen und uns gegenseitig unsere Fehler und Ideale zu zeigen, um unsere Schicksale in einer von Güte geprägten Bruderschaft zu tragen.

Betrachten wir den anderen als den höchsten Schatz und versuchen wir, das Göttliche in ihm zu erkennen, um seine Vertikalität zu erwecken in einer Gesellschaft, wo die seelisch-geistige Natur des Menschen so angegriffen wird.

Transhumanismus verspricht Unsterblichkeit ohne Sinn. Die seelischen Krankheiten werden aber immer mehr zunehmen, wenn die Erkenntnis der geistigen Wirklichkeit unser Bewusstsein nicht durchdringt. Unsere Aufgabe ist es, dem Unbekannten, dem Materialismus und diesem generalisierten Wahnsinn zu begegnen, indem wir mit unserem einzigartigen Licht ausstrahlen an Orte, die uns ansprechen.

Man heilt keine Wunde, indem man sie aus der Ferne betrachtet. Die Gesellschaft ruft uns dazu auf, mit Enthusiasmus in ihr Zentrum einzutreten, ohne Angst, zermalmt zu werden, und aufmerksam für das, was geboren werden möchte. Lass sie uns also ganz umarmen, mit dem Chaos und den Herausforderungen, die damit verbunden sind.

Alles, was in sich an Schönheit und Bösem lebt, wird nach außen projiziert. Indem wir uns selbst wie ein Kunstwerk gestalten, werden wir das Gesicht der Gesellschaft verändern, indem wir eine künstlerische Welt gebären, sodass im Bewusstsein jedes Einzelnen eine neue Moralität entsteht, die Freiheit hervorbringt.

«All das Sich-Zurückziehen, das gewissermaßen Sich-bewahren-Wollen vor den Einflüssen desjenigen, was das Weltenkarma notwendigerweise über uns bringen muss, entspringt einer Schwäche. Die Anthroposophie aber kann einzig das menschliche Gemüt stärken, soll diejenige Kraft entwickeln, welche uns innerlich wappnet und stärkt gegenüber diesen Einflüssen.» (Rudolf Steiner, 28. Dezember 1914, GA 275)

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