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Das Lukas-Evangelium

Das Lukas-Evangelium kann als Evangelium der Menschlichkeit und der menschlichen Mitte erlebt werden; man kann es auch als ein Evangelium der Empfindung des Geistigen, die zur lebensspendenden Kraft werden kann, verstehen; als ein Evangelium, das eine Katharsis des Gefühls anregt.


Die durch das Evangelium angeregte menschlich-geistige Vertiefung führt zu einer neuen Sensibilität; sie schließt an die Sensibilität des Organismus an und wird so zu einer heilenden Kraft.

Ein entscheidender Beitrag Rudolf Steiners zur christlichen Geistesgeschichte bezieht sich auf das Lukas-Evangelium: Es ist das Verständnis der Vereinigung von Gott und Mensch im Menschen Jesus Christus. Zwei Menschen waren nötig, um den Logos, den umfassenden Christus-Geist, in der Gestalt des Jesus Mensch werden zu lassen: der geistige Jesus des Matthäus-Evangeliums und der zutiefst menschliche Jesus des Lukas-Evangeliums. Von diesem Gesichtspunkt aus kann sich eine zukunftsfähige Beziehung von Christentum und Buddhismus, von Ich-Entwicklung und Reinkarnation, von Erkenntnis und Meditation als eine neue Perspektive eröffnen, die es zu entwickeln und auszubauen gilt.

Das Evangelium und Rudolf Steiners Verständnisansatz können sich heute mit dem überall spürbaren Impuls der Humanität und der Humanisierung verbinden: mit der Bemühung um eine menschliche Wissenschaft, um eine menschliche Medizin und Therapie und um eine neue menschliche und zwischenmenschliche Beziehung zu geistiger Wirklichkeit.


Studientagung ‹Das Lukas-Evangelium›, 9. bis 11. November 2018

Foto: Matthäus, von Andrej Rubljow

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