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Ständige Fortbildung

Wer am Goetheanum eine Führung anbietet, hat dafür eine Ausbildung durchlaufen und besucht regelmäßig Fortbildungen. Auch die Raumbetreuenden bilden sich laufend fort.


2017 fanden über 500 Führungen mit Gruppen von einem bis 120 Teilnehmenden statt. Über 18 500 Menschen haben allein in den Samstagsführungen und beim Besuch der ‹Besichtigungsräume› Großer Saal, Ausstellungsraum, Hochatelier, Rudolf-Steiner-Atelier und Edith-Maryon-Zimmer das Goetheanum kennengelernt.

Eine Führung zu leiten, bedeutet, Verantwortung zu übernehmen. Denn die Ausführungen beziehen sich sowohl auf anthroposophische Inhalte als auch auf gesellschaftliche Vorgänge (Brandstiftung des Ersten Goetheanum – ja oder nein, gegebenenfalls durch wen?). Daher wurde 2010 ein Ausbildungs­curriculum für all diejenigen entwickelt, die eine allgemeine Führung am Goetheanum anbieten. Sie nehmen darüber hinaus jährlich an mehreren Fortbildungen teil, um als Goetheanum-Besucherführende tätig bleiben zu können.

«Darüber hinaus ist mir die Teambildung wichtig», sagt Esther Gerster, die die Abteilung der Goetheanum-Führungen leitet. Und sie ergänzt: «Wichtig ist auch, dass sich die Kolleginnen und Kollegen kennen, ihr Wissen untereinander weitergeben und dass wir alle voneinander immer weiter lernen.» Dieses Wissen wird fortlaufend in einem Ordner festgehalten und steht als Nachschlagewerk allen Besucherführenden zur Verfügung.

Denn selbst eine leichte Frage kann es in sich haben, etwa, wo Rudolf Steiner kremiert wurde. Nahe liegt die Antwort: Friedhof Hörnli. Doch diesen gab es 1925 noch nicht. Es war der Horburgfriedhof, den es wiederum heute nicht mehr gibt. Bei der Fortbildung Mitte August ging es um die Deckenmalerei. Hier waren Fragen nach den Materialien und Substanzen aktuell, auch die der Farbglasfenster.

Auch die Raumbetreuenden bilden sich fort. Sie ermöglichen 1228 Stunden Öffnungszeiten der Besichtigungsräume und können auf Fragen der Besuchenden eingehen. Bei ihnen liegt der Schwerpunkt der Fortbildung in diesem Jahr auf den Farbglasfenstern, der Säulenmetamorphose und der Deckenmalerei im Großen Saal sowie der Statue des Menschheitsrepräsentanten.

Die bei den Führungen vertretene Einschätzung des Brandes ist: ziemlich sicher Brandstiftung mit Hinweis auf die damalige gesellschaftspolitische Atmosphäre.


Das Foto zeigt Esther Gerster, Foto: Esther Steinberger

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